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Azure Cost Calculator: So behalten Sie Ihre Cloud-Kosten im Griff

29.07.2024 Fabian Fellechner

„Die Cloud ist günstiger als On-Premises“ – so lautete das Marketing-Mantra in den Frühzeiten cloudbasierter Datenplattformen. Dass diese Aussage überholt ist, weiß jeder, der schon Bekanntschaft mit den hoch skalierbaren Diensten gemacht hat. Denn die nahezu unbegrenzten Optionen bergen auch Risiken: Wer Zugriff auf so viel Leistung hat, der will sie nutzen. Oft geschieht das unkontrolliert bzw. ohne genaue Prüfung. Am Ende übersteigen die Kosten den geschäftlichen Wert der Datenprodukte bei weitem.

Allerdings: Bislang wurde es den Verantwortlichen auch nicht leicht gemacht, sich Transparenz zu dem anspruchsvollen Kostenkonstrukt einer Cloud-Infrastruktur zu verschaffen. Gängige Preiskalkulatoren – etwa von Microsoft oder Databricks – sind kompliziert und verlangen nach der Eingabe von bis zu fünfzig Parametern, um verhältnismäßig verlässliche Ergebnisse zu liefern. Wer in dem Bereich kein absoluter Experte ist, sieht sich schnell überfordert. Entsprechend steht auch eine Kostenschätzung für neue Cloud-Plattformen häufig auf wackeligen Beinen.

Eine Lösung – zumindest für die Microsoft Azure Cloud – bietet nunmehr der ORAYLIS Lakehouse Calculator. Das Software-Tool reduziert die Kostenplanung und -prüfung einer modernen Datenplattform in der Cloud auf vier Fragen, die Sie ohne großes Technologie-Know-how beantworten können. Grundlage der automatisierten Schätzung bilden Erfahrungswerte und Best Practices aus einer Vielzahl von Azure-Projekten.

Wo entstehen Ihre Azure Kosten?

Werfen wir zunächst einen Blick auf verschiedene Cloud-Computing-Services, die bei einem Azure Data Lakehouse zum Kostentreiber werden können. Bereits hier offenbart sich Ihnen die Komplexität des Abrechnungsmodells. Es setzt sich aus primären Kosten zusammen, die den größten Teil ausmachen. Hinzu kommen Services mit geringeren „Sekundärkosten“.

Wirtschaftliche Referenzarchitektur laut ORAYLIS Azure Cost Calculator

Beispiel für den Aufbau eines Data Lakehouses mit den Services der Microsoft Azure Cloud.

Primärkosten

  • Azure Data Lake Storage: Die Kosten für die Speicherung von Massendaten in unterschiedlichen Formaten variieren je nach Speicherklasse und Datenvolumen.
  • Azure Databricks: Compute-Ressourcen für Datenbankabfragen, Analysen oder Datenverarbeitung werden nach Rechenleistung, Speicherkapazität und Nutzungsdauer abgerechnet.
  • Azure Data Factory: Die Orchestrierung der ETL-Strecke sowie Übertragung von Daten verursacht variable Kosten, die auf der Datenmenge basieren.

Sekundärkosten

  • Azure Virtual Network: Über virtuelle Netzwerke stellen Sie sichere Verbindungen zu anderen Azure-Ressourcen und lokalen Netzwerken her. Sie bezahlen einen monatlichen Festpreis, der von der Größe und den Funktionen des gewählten Netzwerks abhängt.
  • Azure Key Vault: Sie können Schlüssel, Zertifikate und Kennwörter sicher verwalten. Die fixen Cloud-Kosten werden nach der Anzahl der gespeicherten Informationen bestimmt.
  • Azure Monitor: Die Systemüberwachung kann ebenfalls Kosten verursachen, insbesondere wenn Sie erweiterte Funktionen, wie Log Analytics, verwenden. Die Kosten richten sich nach der Datenmenge und den analysierten Ereignissen.
  • Azure Private Link: Sie gewährleisten einen sicheren Zugriff auf Dienste innerhalb Ihres virtuellen Netzwerks. Feste Kosten entstehen für die Bereitstellung und Verwaltung der privaten Endpunkte.
  • Azure Purview: Bei der Katalogisierung von Daten über verschiedene Quellen hinweg wird zunächst die tatsächliche Nutzung bezahlt. Für den Basisbetrieb berechnet Microsoft eine Art von Grundgebühr.

Die Auflistung der Azure-Dienste zeigt Ihnen, wo in einem Data Lakehouse prinzipiell Cloud-Ressourcen verbraucht und abgerechnet werden. Jedoch variieren die tatsächlichen Kosten von Organisation zu Organisation. Sie hängen von der finalen Lösungsarchitektur, individuellen Nutzungsmustern sowie spezifischen Anforderungen ab.

Mit vier Fragen zur realistischen Preiskalkulation

Wie kann der ORAYLIS Lakehouse Calculator nun eine derart komplexe Ausgangssituation auf wenige Eckpunkte herunterbrechen? Generell beruhen die Berechnungen des Tools auf umfangreichen Erkenntnissen aus der Praxis. Dabei stehen die folgenden Faktoren im Mittelpunkt der Analyse:

  • Ressourcennutzung: Typische Anforderungen an das Datenmanagement dienen der Schätzung von Compute-, Storage- und Netzwerkressourcen.
  • Skalierung: Künftige Aufwände für die bedarfsgerechte und effiziente Anpassung der Leistungen fließen mit ein.
  • Automatisierung: Kostensenkende Maßnahmen – etwa durch gängige Prozessautomatisierungen – werden ebenfalls berücksichtigt.
  • Sicherheit & Compliance: Verbrauchswerte für die Datensicherheit und den Datenschutz werden anhand etablierter Maßnahmen definiert.
  • Monitoring: Standard-Metriken bilden die grundlegende Überwachung der Lösung ab.

 

Darstellung der Benutzeroberfläche des Azure Cost Calculator von ORAYLIS

Beispielrechnung für eine moderne Datenplattform.

Es sind also eine Vielfalt an Informationen und Best Practices, die der Pricing Calculator für die Kostenschätzung heranzieht. Währenddessen erfolgt die eigentliche Berechnung durch den Nutzer auf Basis von vier relativ einfachen Fragen:

  1. Wie groß ist das gesamte Datenvolumen?
  2. Wie viele Jahre umfasst der Datenbestand?
  3. In welchen Zeitabständen sollen die Daten neu geladen werden?
  4. Wie viele Tage an Daten werden dabei jedes Mal neu geladen?

Im Anschluss liefert der Pricing Calculator nicht nur eine realistische Schätzung der aktuellen bzw. zu erwartenden Kosten. Ebenso erhalten Sie allgemeine Hinweise zur weiteren Einordnung des Ergebnisses.

Das sollten Sie noch beachten

Der Azure Price Calculator von ORAYLIS setzt bei seinen Berechnungen voraus, dass alle genutzten Azure Dienste in einer Region konsolidiert sind. Das ermöglicht eine bessere Performance und einfachere Verwaltung bei geringeren Kosten. Eine Reporting-Umgebung wird selbstverständlich nicht in die Kalkulation einbezogen. Das Angebot an Analyse-Technologien ist schlichtweg zu breitgefächert und die Auswahl hängt stark von der Datenstrategie der jeweiligen Organisation ab.

Somit handelt es sich bei dem Ergebnis zunächst um eine konsistente und verlässliche Schätzung für moderne Azure-Plattformen, denen eine qualitativ hochwertige Implementierung zugrunde liegt. Es liefert eine gute Orientierung. Durch die Hinzunahme von weiterem Expertenwissen und zusätzlichen Tools können Sie dann die Kalkulation präzisieren und exakt auf Ihre Bedürfnisse zuschneiden.

Sie planen eine neue Microsoft-Cloud-Plattform und wollen Ihre laufenden Azure-Kosten bereits im Vorfeld genau kalkulieren? Dann buchen Sie jetzt meinen kostenlosen Expert Call, bei dem wir eine Stunde lang Ihre Ausgangssituation besprechen.

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