Die täglich von Unternehmen produzierten Datenmengen wachsen exponentiell – und mit ihnen die Begehrlichkeiten rund um die darin ruhenden, geschäftlichen Werte. Vor diesem Hintergrund ermöglicht es das Data-Mesh-Konzept, konkrete Anwendungsfälle für Daten schneller und effizienter in die Realität umzusetzen. Analysten und Data Scientists erhalten mehr Freiheit und Flexibilität. Aber auch fachliche Mitarbeiter werden dazu ermutigt, neue Wege mit Daten zu gehen und Lösungen in Eigeninitiative zu realisieren.
Die Datenprodukte haben dann oftmals einen deutlich höheren Praxisnutzen, als es beim Umweg über ein zentrales IT-Team der Fall wäre. Ebenso gehören Engpässe in der Umsetzung neuer Anforderungen der Vergangenheit an. Dabei ist es prinzipiell gar nicht so schwer, eine Data-Mesh-Architektur für das eigene Unternehmen zu realisieren. Microsoft etwa bietet im Rahmen seines Cloud Adoption Frameworks mit dem „Cloud Scale Analytics Szenario“ eine vielfach bewährte Referenzarchitektur.
Die entsprechenden Vorlagen und Best Practices sind ein guter Ausgangspunkt für die eigene Data-Mesh-Plattform in der Azure Cloud. Sie ermöglichen es, sich Schritt für Schritt einer komplexeren Data-Mesh-Struktur mit zentraler Datenhoheit zu nähern.
Basiskomponenten werden bereitgestellt
Für einen Data Mesh in Azure bietet die Microsoft-Referenzarchitektur zunächst zwei grundlegende Komponenten:
- Data Management Zone: Die essenziellen Funktionen für das Datenmanagement, wie die Stammdatenverwaltung, Daten- und API-Kataloge sowie eine Data Lineage.
- Data Landing Zone: Die Kerntechnologien zum Aufbau von Datenprodukten, wie Databricks für die Datenverarbeitung oder Power BI zur Datenvisualisierung.
Abhängig von Ihren Geschäftszielen und dem technologischen Know-how lässt sich ein Data Mesh nun auf unterschiedliche Weise angehen. Die gängigsten Implementierungsformen sind:
- „All-in-One“ mit einer Landing Zone
- Datenintegration und Datenanalyse getrennt
- Datennutzung und -verteilung getrennt
Die einzelnen Data-Mesh-Ansätze unterscheiden sich im Wesentlichen hinsichtlich der Verwendung und Verbindung der Data Management und Data Landing Zones. Sie können auch als einzelne Stufen eines Entwicklungsprozesses betrachtet werden, der einen Data-Mesh-Ansatz mit begrenzten Freiheitsgraden zum Ziel hat.
All-in-One: Eine Data Landing Zone
Data Meshs mit lediglich einer Data Landing Zone ermöglichen die Bündelung aller Daten-Teams bzw. Data Domains in einer einzigen Azure Subscription. Sämtliche Domänen verwenden einen standardisierten Satz an Kerntechnologien, der von einem zentralen Betriebsteam bereitgestellt wird. Die Freiheiten bei der Self-Service-Analyse sind somit gegenüber anderen Mesh-Formen eher limitiert. Dafür lässt sich der Gesamtaufbau einfacher verwalten und weiterentwickeln. Beispielsweise werden die Sicherheitsmaßnahmen für alle Domänen zentral überwacht und gesteuert.
Dank der unkomplizierten Implementierung und Verwaltung eignet sich dieser Aufbau insbesondere für kleinere Unternehmen, die zunächst einmal ihre Struktur und Fachbereiche abbilden wollen. Infolgedessen handelt es sich auch um einen guten Einstiegspunkt, von dem aus die Architektur nach und nach durch weitere Data Landing Zones mit anderen Funktionalitäten erweitert werden kann.
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