Auf einen Blick
- Kunde: Marbach-Gruppe
- Branche: Fertigungsindustrie
- Projektziel: Zentralisierung aller Daten auf einer Cloud-Plattform, Modernisierung des Reportings, perspektivisch Echtzeitanalyse von Produktionsdaten
- Technologien: Azure Synapse Analytics, Azure Data Lake, Power BI
Für die Marbach-Gruppe aus Heilbronn ist 2023 ein besonderes Jahr: Das inhabergeführte Familienunternehmen feiert sein 100-jähriges Bestehen – wobei sich der einst von Karl Marbach Senior gegründete Drei-Mann-Betrieb zum Markt- und Innovationsführer im Werkzeug- und Stanzformenbau für Verpackungen entwickelt hat. Inzwischen arbeiten rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit über 20 Standorten für das Unternehmen. Marbach-Werkzeuge sind Formgeber für ganz unterschiedliche Produktverpackungen aus Bereichen wie Pharma, Kosmetik und Lebensmitteln. Nun wurde mit einer neuen Datenplattform und Reporting-Lösung der Grundstein für den umfassenden Wandel zur Data Driven Company gelegt.
Zukunftssicherheit in einem schnelllebigen Geschäft
Um die makellose Erfolgsgeschichte von Marbach fortzuschreiben, müssen die Verantwortlichen das Unternehmen sicher durch ein zunehmend dynamisches Marktumfeld steuern. „Die meisten unserer Kunden leben vom schnellen Wechsel der Sortimente“, erklärt Dennis Benz, Leiter Finance & Controlling. „Teilweise werden Lieferzeiten von drei bis vier Tagen für ein Werkzeug erwartet – wobei nahezu jedes Werkzeug eine Einzelanfertigung ist. Und das Tempo zieht weiter an.“ Entsprechend ist Dennis Benz gefordert, geschäftliche Fragestellungen möglichst umgehend zu beantworten. „Wenn ich einen Anruf von Vertriebskollegen oder der Geschäftsführung erhalte, dann brauche ich sofort aktuelle und verlässliche Zahlen. Da möchte niemand lange auf einen Rückruf warten.“
In diesem Kontext hat ein Cognos Data Warehouse über mehr als zehn Jahre hinweg sehr gute Dienste geleistet. „Unser altes BI-System war für die Betriebsgröße schon außerordentlich umfangreich und wurde von den Nutzern gerne in Anspruch genommen. Wir müssen aber auch an die Zukunft denken. Unter anderem wollten wir uns die neuen Möglichkeiten der Datenvisualisierung und des Mobile Reportings zu Nutze machen. Ebenso standen fachübergreifende Datenmodelle mit neuen Kennzahlen auf unserer To-do-Liste.“ So wurde ein Wechsel des ERP-Systems hin zu IFS zum Anlass genommen, auch das Reporting mit Microsoft Power BI zu modernisieren und die Digitalisierung des Unternehmens weiter voranzutreiben.
Der erste Anlauf scheiterte
Allerdings mussten die Akteure zunächst ein gewisses Lehrgeld zahlen. Denn der erste Anlauf mit dem neuen Analyse- und Visualisierungswerkzeug scheiterte. „Das lag weniger an Power BI. Vielmehr war das gesamte System technisch falsch aufgesetzt“, so Dennis Benz. „Wir sind auch zu schnell in die Eigenentwicklung gegangen und hinsichtlich der Berichtslayouts über das Ziel hinausgeschossen. Infolgedessen war die neue Lösung zu langsam und zudem sehr unübersichtlich. Die Anwender kamen überhaupt nicht damit zurecht und wollten sie nicht nutzen.“
Auf Empfehlung von Microsoft wurde daraufhin ORAYLIS mit ins Boot geholt. Der neue Partner beeindruckte durch Vorgehensweisen, die für Marbach erst einmal Neuland waren: „Wir haben im Rahmen eines Data Strategy Assessments ein erstes Dataset für den Vertrieb erstellt und einen Prototyp mit priorisierten Einzeldimensionen und -fakten in Power BI aufgebaut. Sowas hatte ich bislang bei Datenprojekten noch nie erlebt. Deshalb war ich anfangs auch skeptisch. Die Resultate haben mich aber schnell überzeugt. Dank konsistent verknüpfter Dimensionen und Fakten haben wir hier bereits neue Erkenntnisse gewonnen.“
Datenplattform und Berichtswelt erneuert
Als erste Konsequenz wurde die Datenbasis neu aufgebaut. Der ERP-Modernisierung entsprechend haben die Beteiligten auch hier einen Cloud-Ansatz gewählt – konkret ein Data Lakehouse in Microsoft Azure. „Wir haben alle relevanten Daten von Cognos auf diese Plattform migriert und dort verfügbar gemacht“, erklärt Raphael Bruns, verantwortlicher Projektmanager bei ORAYLIS. „Das sind bislang vor allem unterschiedliche Vertriebsdaten, Umsatzauswertungen, Deckungsbeiträge, Absätze sowie Einzelbelege der Gewinn- und Verlustrechnungen, was vor allem für den Monatsabschluss einen tollen Mehrwert bedeutet. Die richtige Lösungsarchitektur in Kombination mit den hoch skalierbaren Azure-Services ermöglicht dann eine performante Bereitstellung für unterschiedliche Berichtsszenarien in Power BI.“
Parallel hat das Team die umfangreiche Berichtswelt der Marbach-Gruppe um- bzw. neugestaltet, wobei dieses Mal großen Wert auf das richtige Augenmaß gelegt wurde: „Gerade nach den Erfahrungen der Vergangenheit mussten wir die optimale Balance zwischen Bekanntem und Neuem finden,“ sagt Raphael Bruns. „Wir durften die Anwender nicht überfordern, sonst hätten wir sie endgültig verloren.“ Daraufhin wurde gemeinsam ein modernes Berichtskonzept entwickelt. Es orientiert sich unter anderem an den aktuellen Standards des Information Designs.
Reporting mit vielfältigen Mehrwerten
Tatsächlich konnten die verprellten Nutzer mit dem neuen Reporting schnell zurückgewonnen werden. Die Lösung überzeugt durch Übersichtlichkeit und leichte Bedienung: „Die Visualisierungen bringen unseren Anwendern einen hohen Mehrwert“, betont Dennis Benz. „Vielen Mitarbeitern werden dadurch eigenhändige Analysen überhaupt erst ermöglicht. Wir alle können deutlich tiefer in die Daten reingehen und wertvolle Schlussfolgerungen für das Geschäft daraus ziehen. Bislang waren Kennzahlen nur einzeln dimensional auswertbar. Nun verfügen wir über ein lückenlos verknüpftes Datenmodell, mit dem sich verschiedene Dimensionen verbinden lassen.“
Für Dennis Benz und seine Abteilung ist die Unabhängigkeit der Nutzer ein entscheidender Erfolgsfaktor. „Mir stehen insgesamt drei Controller zur Verfügung. Gemessen an der Unternehmensgröße sind wir also ein überschaubares Team. Daher ist für uns – neben der hohen System-Performance – sehr wichtig, dass die User im Rahmen definierter Standards auch selbständig mit unseren Daten arbeiten können und nicht bei jeder Frage auf uns zukommen müssen. Auf diese Weise können wir auch mit einer kleinen Mannschaft alle Aufgaben sehr gut bewältigen.“
Zudem wurde der Informationsgehalt der Berichte erhöht, etwa durch die Integration neuer Kennzahlen. So sind nun Auftragsüberhänge am Monatsende unmittelbar sichtbar, sodass sich die Umsätze problemlos den richtigen Monaten zuordnen lassen. In früheren Zeiten waren hierfür stets Sonderauswertungen und der Umweg über die unternehmenseigene IT erforderlich. Ebenso werden jetzt dem Vertrieb die Aufträge mit angezeigt. Dadurch ist sofort erkennbar, was nicht pünktlich geliefert wurde. Auch hierfür waren in der Vergangenheit aufwändige Sonderauswertungen notwendig.
Für die digitale Zukunft bestens gerüstet
Das neue Vertriebsreporting ist für Marbach aber erst der Anfang. Schließlich bietet die Cloud-Plattform alle Möglichkeiten, um ganz unterschiedliche Daten für das Geschäft nutzbar zu machen. „Wir haben ein volles Programm“, bestätigt Dennis Benz. „Inzwischen haben wir das Thema Finanzen ebenfalls erfolgreich umgesetzt. Als nächstes gehen wir unser Personalreporting an. Und dann sind wir schon so weit, um uns der Produktion zu widmen. Das wird nochmal richtig interessant. Wir sprechen über riesige Datenmengen, in denen umfangreiche Optimierungspotenziale für unsere Prozesse stecken. Von den resultierenden Verbesserungen profitieren dann auch unsere Kunden unmittelbar, etwa in Form von mehr Transparenz zum Auftragsstatus und schnelleren Lieferzeiten.“
Dass diese Pläne gemeinsam mit ORAYLIS umgesetzt werden, steht für Dennis Benz außer Frage: „Wir legen großen Wert auf einen Partner, der uns an die Hand nimmt und nicht bloß unsere Wünsche kommentarlos umsetzt. Das funktioniert mit ORAYLIS einfach sehr gut. Die Zusammenarbeit ist von der Konzeptionierung bis zur Umsetzung immer konstruktiv und zielführend. Wir haben jederzeit die volle Transparenz und erreichen schnell und effizient die gewünschten Ergebnisse. Daher werden wir auch unseren weiteren Weg zur Data Driven Company gemeinsam mit unserem Partner gehen.“
turn your data into value.