17.08.2021 Christian Lause
Als Berater für moderne Datenlösungen empfehle ich inzwischen fast jedem Unternehmen den Schritt in die Azure Cloud, hin zu einem Modern Data Warehouse (MDWH). Aber warum? Was sind die Vorteile, wenn ein klassisches Data Warehouse (DWH) im eigenen Rechenzentrum auf diese Weise erneuert wird? Im Folgenden werde ich die wichtigsten Gründe für eine DWH-Modernisierung zusammenfassen. Wie Sie sehen werden, können Sie aus Ihren Daten deutlich mehr Werte für Ihr Geschäft ziehen und gleichzeitig Kosten sparen:
- Alle Ihre Daten schaffen Werte
- Sie konzentrieren sich auf Ihre Kernaufgaben
- Sie sorgen für Transparenz und Geschwindigkeit
- Sie skalieren Ihre Lösung nach Bedarf
- Sie senken Ihre Kosten
- Sie erhöhen Ihre Sicherheit
1. Alle Ihre Daten schaffen Werte
Klassische DWHs sind vor allem auf die Verarbeitung und Analyse von strukturierten Daten ausgerichtet. Inzwischen können aber ganz unterschiedliche Datenformate für Ihr Geschäft nutzbar gemacht werden, angefangen bei Bildern über Audioquellen bis hin zu Echtzeitdatenströmen aus Sensoren. Gerade die Verbindung von diesen unstrukturierten Daten mit strukturierten Daten führt oftmals zu erheblichen geschäftlichen Mehrwerten, sei es in Form von Prozessoptimierungen, digitalen Produkten und Services oder auch ganz neuen Geschäftsmodellen.
Vor diesem Hintergrund bietet ein MDWH die Möglichkeit, nahezu unbegrenzt unstrukturierte Daten in einem Cloud Data Lake zu sammeln und für ganz unterschiedliche Anwendungssituationen bereitzustellen. Zudem können Anwender durch einen No-Code/Low-Code-Ansatz ohne tieferes technisches Wissen neue Quellen anbinden und entsprechende Verarbeitungsstrecken umsetzen. Ebenso lassen sich im Rahmen des datengetriebenen Innovationsprozesses vollständige End-to-End-Lösungen eigenständig entwickeln. Nicht zuletzt entlastet das Vorantreiben des Self-Service-Gedankens die IT-Abteilungen.
2. Sie konzentrieren sich auf Ihre Kernaufgaben
Sie kennen das womöglich: Je älter Ihr DWH ist, desto mehr Aufwand müssen Sie in den Betrieb und die Verwaltung der Technologien stecken. Beispielsweise gilt es, Hardware-Komponenten zu aktualisieren oder Kompatibilitäten zwischen verschiedenen Versionen der Softwarebausteine zu gewährleisten. Mit einer DWH-Modernisierung befreien Sie sich von diesen Zeitfressern, da Ihr Cloud-Anbieter sämtliche Wartungs- und Betriebsaufgaben übernimmt. So können Sie Ihre Ressourcen für das nutzen, worum es eigentlich geht: aus Ihren Daten faktenbasierte Erkenntnisse für Ihr Geschäft zu gewinnen. Gleichzeitig haben Sie die beruhigende Gewissheit, dass Ihre Technik immer dem aktuellsten Stand entspricht.
3. Sie sorgen für Transparenz und Geschwindigkeit
Historisch gewachsene DWHs sind häufig extrem komplex und undurchsichtig. Veraltete oder unfertige Lösungsteile werden über Jahre mitgeschleppt und blähen das System unnötig auf. Trotzdem laufen diese Komponenten bei jedem Beladungsprozess mit und wirken sich negativ auf die Performance aus. Auch Änderungen und Erweiterungen gestalten sich in einer derart unübersichtlichen Entwicklungsumgebung als immer schwieriger und aufwändiger. Und die Nutzer verlieren in dem Wust von unterschiedlichen Berichten und Kennzahlen sowieso den Überblick. Am Ende werden dann oftmals alte Zahlen herangezogen, um auf aktuelle Fragestellungen eine Antwort zu finden.
Somit entlastet ein Neuanfang in der Cloud sowohl die Entwickler als auch die Anwender. Sie gewinnen an Geschwindigkeit und schaffen Transparenz für alle Beteiligten. Gleichzeitig lassen sich Neuentwicklungen viel einfacher und kostengünstiger umsetzen. Und: Sie können Learnings aus Ihrer alten Lösung auf das MDWH anwenden, sodass etwaige Probleme von vornherein umgangen werden.
4. Sie skalieren Ihre Lösung nach Bedarf
Die Beladung neuer Daten muss bei klassischen DWH-Lösungen im eigenen Rechenzentrum meist über Nacht erfolgen, damit das System während des Tagesgeschäftes uneingeschränkt zur Verfügung steht. Kommt es zu sogenannten Nachverarbeitungen, bei denen historische Daten aufgrund von neuen Beladungslogiken nochmals verarbeitet werden müssen, kann Ihre Lösung sogar über mehrere Tage brachliegen. Dabei lassen sich erforderliche Rechen-Ressourcen, die diese Prozesse beschleunigen würden, weder schnell ergänzen noch zukunftssicher planen.
Ganz anders nach einer DWH-Modernisierung in der Cloud: Hier greifen Sie auf Services wie Speicher und Rechenleistungen getrennt zu – und vor allem: nach aktuellem Bedarf. Beispielsweise können Sie für den Zeitraum einer Nachverarbeitung Ihre Rechenleistung kurzfristig in beliebige Höhen skalieren. So werden aus drei Tagen schnell nur noch drei Stunden. Ist die Arbeit erledigt, fahren Sie die verwendeten Ressourcen einfach wieder herunter. Dadurch erzielen Sie eine optimale Kosteneffizienz.
5. Sie senken Ihre Kosten
Es hat sich bereits mehrfach angedeutet: Durch den Schritt in die Cloud können Sie Ihre Kosten deutlich optimieren bzw. sogar senken. Einerseits wegen der oben genannten, nutzungsorientierten Abrechnungsmodelle für alle Services, angefangen bei Speicher über Rechenleistung bis hin zu Anwendungssoftware und Entwicklungstools. Andererseits wegen der Einsparungen bei Betrieb und Wartung, wie ich sie bereits in Pkt. 2 angerissen habe.
Es kommen aber noch weitere Kostenfaktoren hinzu: Ohne eigene Hardware-Server benötigen Sie auch deutlich weniger räumliche Kapazitäten. Ebenso entfallen Strom- und Heiz- bzw. Kühlkosten. Nicht zu vergessen die Kapitalbindung, die die Investition in ein eigenes Rechenzentrum verursacht.
6. Sie erhöhen die Sicherheit
Cloud-Anbieter investieren sehr viel Geld und Aufwand in einen bestmöglichen Schutz sowohl vor unbefugten Datenzugriffen als auch vor Datenverlusten – und zwar viel mehr, als es ein Unternehmen beim eigenen Rechenzentrum jemals könnte. Beispielsweise bietet Microsoft für den Schutz vor unbefugten Zugriffen standardmäßig leistungsfähige Maßnahmen in Form von Zugangsberechtigungen, wie Multifaktor-Authentifizierungen, Geofencing oder DDoS-Protection. Um Datenverluste zu vermeiden, werden die Daten von Cloud-Kunden mindestens dreimal gespeichert. Für die Desaster Recovery gibt es auch eine Zonen- oder Geo-Replikation, bei der die Daten überregional in weltweiten Rechenzentren gesichert werden.
So erhalten Sie nach einer DWH-Modernisierung ein Sicherheitsniveau, das einem optimalen Vorgehen in lokalen Rechenzentren entspricht – mit dem Vorteil, dass Sie intern keine Expertise für die Wartung und Aktualisierung Ihrer Sicherheitsarchitektur vorhalten müssen. Hinzu kommen Extra-Angebote in Form von automatisierten Services, die das Sicherheitsniveau zusätzlich steigern und den Betriebsaufwand weiter reduzieren.
Möchten auch Sie Ihre Datenanalyse mit einem MDWH modernisieren? Aber Sie suchen noch nach dem richtigen Vorgehen? Dann informieren Sie sich über unseren Data Strategy Sprint oder besuchen Sie unser Training Microsoft Modern Data Warehouse: Cloud-Plattformen aufbauen und geschäftlich nutzen.
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