Vor einiger Zeit hat mir unser Senior Project Manager Andreas erzählt, dass er das „Ubongo Flow Game“ nutzt, um klassische Projektmethoden wie Wasserfall mit agilen Frameworks wie Scrum zu vergleichen. Da bin ich neugierig geworden und habe Andreas ein wenig ausgefragt, was es mit dem Spiel auf sich hat und welchen Mehrwert wir damit für unsere Kunden schaffen.
Andreas, was ist das Ubongo Flow Game überhaupt?
Andreas: Das Ubongo Flow Game ist ein Spiel, um Teams in die agile Arbeitswelt einzuführen. Es dient dazu, unterschiedliche Herangehensweisen und Abläufe in der Projektarbeit auszuprobieren. Die Spiel-Idee stammt ursprünglich von Karl Scotland und SallyAnn Freudenberg und wurde 2014 unter dem Namen „Lego Flow Game“ veröffentlicht. Jan Fischbach hat das Lego Flow Game 2016 adaptiert und das Spielmaterial ausgetauscht. Statt Lego nutzt er für seine Version Spielmaterial aus Grzegorz Rejchtmans Gesellschaftsspiel „Ubongo“ (Kosmos-Verlag). Daher auch der Name „Ubongo Flow Game“.
Das klingt spannend! Erklär doch kurz: Wie spielt man es genau?
Andreas: Beim Ubongo Flow Game nimmt jeder Spieler (es müssen mindestens vier sein, maximal acht) eine andere Rolle ein – z.B. den Analysten, den Entwickler oder den Manager. Die Spieler wählen dann Arbeitspakete aus. Jedes Arbeitspaket besteht aus einer Legetafel, auf der eine weiße Fläche mit Puzzle-Teilen auszufüllen ist. Auf jedem Arbeitspaket steht außerdem ein Wert für den Aufwand (Effort) und für den Value (also dem Wert, den dieses Arbeitspaket als Outcome liefern soll). Einfache Flächen haben einen geringen Wert, komplizierte Flächen mit vielen Ecken einen hohen. Anschließend wird gemessen, wie viele Wertpunkte ein Team in einer Runde schafft. Wer Lust hat, das Spiel nachzuspielen, der findet auf dem Teamwork-Blog von Jan Fischbach die ausführliche Anleitung.
Wie seid ihr darauf gekommen, das Spiel einzusetzen?
Andreas: Die Projektleiterin eines Kunden kannte das Spiel aus einer internen Schulung und hat begeistert davon berichtet. Wir haben den Einsatz dann für einen gemeinsamen Projekt-Kickoff geplant und durchgeführt.
Was ist der Mehrwert des Spiels?
Andreas: Probieren geht über Studieren. Projektmethoden theoretisch zu erläutern ist oftmals sehr trocken. Das Spiel hilft dabei, den Vorteil agiler Frameworks zu veranschaulichen und unser geplantes Vorhaben „fühlbar“ zu machen.
Während des Spiels erleben die Spieler, dass Teamwork und die Art der Zusammenarbeit einen viel größeren Einfluss auf das Ergebnis haben als die individuelle Kompetenz. Außerdem wird deutlich: Durch die Flexibilität einer agilen Arbeitsweise können vorhandene Ressourcen viel besser genutzt werden.
Das Spielen ist dabei nur der erste Schritt. Nach jeder Spielrunde können die Erfahrungen diskutiert und im Kontext des eigenen Projektes reflektiert werden. Das gegenseitige Kennenlernen und Team-Building für ein neues Projektteam spielen also auch eine Rolle.
Setzt ihr das Ubongo Flow Game bereits in Projekten ein?
Andreas: Ja, wir spielen Ubongo häufig in Kickoff-Terminen für neue Projekte. Des Weiteren haben wir es auf unserer diesjährigen Akademie on Tour gespielt, um unseren Kollegen zu zeigen, was es damit auf sich hat. Außerdem konnten alle den Effekt des Spiels so selbst erleben.
Wie war bisher eure Erfahrung damit?
Andreas: Unsere Erfahrung mit dem Spiel ist sehr positiv. Auch wenn einige Teilnehmer anfangs etwas skeptisch waren: Am Ende waren alle begeistert und fanden das Spiel sehr hilfreich, um geplante Projektabläufe zu verstehen.
Vielen lieben Dank für das Gespräch, Andreas. Ich muss sagen, auch mir hat das Spiel auf der Akademie on Tour sehr viel Spaß gemacht! Wenn Sie bei Ihren Dateninitiativen auch von agilen Methoden profitieren wollen, dann informieren Sie sich weiter unter Projektmanagement oder besuchen Sie unser Data Strategy Assessment.
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